Geburtshilfe, Betreuung vor und nach der Geburt

Immer mehr Hebammen sind aus finanziellen Gründen gezwungen, ihr geburtshilfliches Angebot einzuschränken, so dass weniger Mütter ihr Baby am Wunschort mit Wunschbetreuung gebären können. Da außerklinische Geburten erwiesenermaßen genauso sicher sind wie Geburten in der Klinik, aber zuweilen eine größere Chance für eine entspannte, vertrauensvolle Atmosphäre bieten, die den Geburtsverlauf positiv beeinflusst, wünschen sich immer mehr Schwangere eine Geburt im Geburtshaus oder zu Hause. Doch das wird zunehmend schwierig: Der Trend geht leider wieder dazu, dass Geburtshilfe nur noch in großen Kliniken angeboten wird, wo zudem die Hebammen vielfach im Schichtdienst und nicht im Belegsystem arbeiten, welches besseres Kennenlernen und somit auch bessere Betreuung fördert. Weite Anfahrtswege werden außerdem von manchen, besonders unter Wehen, als sehr belastend empfunden. Aus Sicht der Schwangeren und der Babys spricht also etliches für eine freie Wahl des Geburtsorts, sei er in einer Klinik oder anderswo. Diese Wahlmöglichkeit würden auch viele Hebammen gern gewährleisten, weil sie um die Wichtigkeit der individuell passenden Geburtsumgebung und -betreuung wissen – aber sie können es nicht mehr. Schuld ist meist das Missverhältnis zwischen hohen Haftpflichtbeiträgen und geringer Vergütung.

Das Hildesheimer Geburtshaus hat längst aus finanziellen Gründen sein geburtshilfliches Angebot eingestellt. Die letzte Hildesheimer Hebamme, die Hausgeburten anbietet, hört auf.