Bundesweiter ‪Zivilklauselkongress ‬vom 24. bis 26.10. an der HAW Hamburg

Krieg, Rüstungsexporte, Rüstungsproduktion und Rüstungsforschung stehen der sozialen und kulturellen Entfaltung humaner Entwicklungsmöglichkeiten entgegen.

Das forschende Lernen und die gemeinsame Arbeit für eine zivile und friedliche Entwicklung hat den auf richtenden Gehalt, die Geschichte wieder gemeinsam in die Hände zu nehmen – gegen das Prinzip der gewalttätigen Durchsetzung der skrupellosen Ökonomie der Geschäftemacherei. Es kommt dabei wesentlich auf uns an: Wir wollen daher als Studierendenbewegung, ‪Friedensbewegung‬ und Gewerkschaftsbewegung auf einem Kongress zusammenkommen, um aus dem gemeinsamen Engagement gegen Krieg und Rüstungsforschung die Perspektive und Praxis einer friedenschaffenden Wissenschaft und Kultur zu erweitern.

Programm- und Infoflyer unter: http://www.zivilklausel.uni-koeln.de/zivilklausel-kongress-2014/Zivilklausel-Zukunftskongress.pdf

Anmeldung:

Die Teilnahme am Kongress ist kostenlos. Wir bemühen uns, nach Bedarf private Unterkünfte zur Verfügung zu stellen. Wer eine Unterkunft benötigt, oder zur Verfügung stellen kann, gibt dies bitte bei der Anmeldung an.

An dem gleichen Wochenende wird in Hamburg die 55. Internationale Bootsmesse Hamburg – hanseboot stattfinden. Wer in einem Hotel, Hostel oder in einer Jugendherberge unterkommen möchte, sollte das Zimmer frühzeitig buchen!

Um die Organisation zu erleichtern, bitten wir um früzeitige Anmeldung unter: kongress@ak-friedenswissenschaft.de

Siehe auch hier.

Kampagne zur Novelle des Niedersächsischen Hochschulgesetzes

Auf nhg-novelle.de findet man die nachfolgend genannten Forderungen zur Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes. Auch hat sich unsere LAK ausführlich positioniert.

  1. Allgemein mindestens paritätische Besetzung aller Gremien und Organe
  2. Jede Statusgruppe muss in jeder Kommission gleichberechtigt sitzen
  3. Übertragung der Entscheidungs- und Kontrollbefugnisse von Hochschulleitung und Hochschulrat auf Senat und Fakultätsrate
  4. Es muss die Möglichkeit vorgesehen sein, eine*n studentische*n Vizepräsident*in aus der Student*innenschaft zu bestimmen
  5. Hochschul- und Stiftungsräte dürfen keine Beschlusskompetenz haben
  6. Es muss grundsätzlich eine (Hochschul-)Öffentlichkeit von Sitzungen und geeignete Dokumentation dieser gewährleistet sein
  7. Bei einem Weiterbestehen der Hochschulräte müssen diese derart gestaltet sein, dass sie transparent ernannt werden und eine angemessene Abbildung gesellschaftlicher Realitäten realisieren
  8. Es muss eine Lösung entwickelt werden, wie Promovierende einheitlich vertreten werden können
  9. Das ehrenamtliche Engagement in demokratischen Strukturen ist mit einer geeigneten Geschäftsstelle zu unterstützen
  10. Es darf keine neuen Stiftungshochschulen geben, bisher bestehende müssen evaluiert werden
  11. Das Letztentscheidungsrecht in der Studienqualitätskommissionen muss bei den Studierenden liegen
  12. Demokratisierung heißt auch Geschlechtergerechtigkeit! Es muss als Ziel gelten, gleiche Anteile zwischen Mann und Frau in Gremien und akademischer Karriere zu bekommen. Dafür sind geeignete Mittel zu suchen
  13. Private Hochschulen müssen gleiche demokratische Strukturen implementieren wie die staatlichen Hochschulen
  14. Sollte die Niedersächsische Technische Hochschule (NTH) weiterbestehen, darf dies nur mit demokratisch legitimierten Entscheidungsgremien erfolgen
  15. Drittmittel müssen fortan auch dem Senat angezeigt werden
  16. Generelle Abschaffung aller Studiengebühren einschließlich des Verwaltungskostenbeitrags
  17. Gesetzliche Zivil- und Transparenzklausel

Bildungsstreik 2014 – Gegen Armut, Ausgrenzung, Leistungszwang

Aufruf u. a. zur Demo:

Am 3. Oktober 2014 wird in Hannover der Tag der Deutschen Einheit gefeiert.
Dort wird dann der Standort bejubelt. Das heißt für uns Studis: Armut, Ausgrenzung, Leistungszwang. Die Politik, die so toll die (Euro-) Krise gemeistert hat, und die deutsche Wirtschaft läuft…
Den Gürtel enger zu schnallen, hat sich gelohnt. Die Studis in Deutschland heulen auf hohem Niveau. Das sehen wir anders! Wir haben keinen Bock mehr auf Bildung, die nach ökonomischer Verwertbarkeit organisiert wird.

Alles für den Standort!
Unbezahlte Praktika, prekäre Arbeitsverhältnisse an Hochschulen, Leiharbeit und Niedriglohnsektor. Das ressourcenarme Deutschland hat seine Schüler_innen, Studis und Lohnabhängige vorbildlich konditioniert. Deutschland behauptet sich gut in der Standortkonkurrenz. Während die Menschen im Süden Europas nicht nur ohne Jobs, sondern auch ohne Gesundheitsversorgung und ohne ausreichend Lebensmittel da stehen, geht’s Deutschland Wirtschaft richtig gut. Ein Grund zu feiern ist das nicht!

Armut
Die Vorstellung, dass Studierende nur feiern und ausschlafen, hält sich zwar hartnäckig, aber die Realität sieht für die meisten ganz anders aus. Die Miete, die Bücher, die Uni-Gebühren usw. müssen bezahlt werden. Denn wie alles in dieser Gesellschaft sind auch während des Studiums selbst die existenzsichernden Bedürfnisse nur gegen Geld zu haben. Die meisten Studis besitzen davon allerdings eher wenig oder nichts. Der BAFöG-Antragskrieg bringt selten die erhoffte finanzielle Erleichterung. Die Konsequenz sind dann schlecht bezahlte (Neben-)Jobs, die den Lebensunterhalt finanzieren sollen, oder teure Studienkredite. Schlimmer geht’s immer. In der Regel sind Praktika während des Studiums Pflicht, teilweise über mehrere Monate. Geld verdienen fällt in der Zeit flach. Eine unbezahlte 40-Stunden-Woche, um seine Creditpoints zu sammeln. Billigere Arbeitskräfte gibt es kaum, da jubelt das Unternehmer_innenherz. Genau das ist allerdings einziger Sinn und Zweck von Schulen und Hochschulen. Junge Menschen müssen diese Stationen durchlaufen, um überhaupt erst für den Arbeitsmarkt nützlich zu sein. Eine Garantie für einen Job sind aber weder ein abgeschlossenes Studium, noch eine gute Ausbildung.

Ausgrenzung
Aber nicht nur, dass das Studium eine enorme finanzielle Belastung ist. Hier überhaupt studieren zu dürfen, ist nur wenigen vorbehalten. Der Staat sucht ganz genau aus, wer die eigene Arbeitskraft später auf dem Markt gut verkaufen kann und hier Ausbildung oder Studium absolvieren darf. Die finanziellen Belastungen für Ausländer_innen sind von Beginn an deutlich höher als für Studierende aus Deutschland. So müssen Studienbewerber_innen aus dem Ausland Rücklagen von ca. 8000 € nachweisen, sonst droht die Abschiebung. Neben dem Studium Geld zu verdienen, ist auch nur begrenzt möglich. Als wären die institutionellen Hürden nicht unangenehmen genug, müssen sich Menschen aus dem Ausland noch permanent vor rassistischen Übergriffen in Acht nehmen. Denn selbst der beste Bildungsweg schützt nicht vor Rassismus.

Leistungszwang
Happy Birthday Bologna-Reform! Mögest du auch weiterhin Studis knechten für Europa.
Bologna ist das elitäre Gegenstück zu Hartz IV. Die Studierenden werden in kürzester Zeit unter größtmöglichem Druck durch die Hochschulen getrieben – inklusive Sanktionen, sollte das nicht funktionieren. Langzeitstudiengebühren, straffe Prüfungsordnungen und immense Leistungsanforderungen durch potenzielle Arbeitgeber_innen sorgen schon zu Beginn des Studiums für eine imaginäre Peitsche, die die Studis zu Höchstleistungen antreiben soll.
Während Hartz IV-abhängige Menschen von Jobcentern zu asketischer Lebensweise erzogen werden, wird die Bildungselite durch Turboabi und Turbostudium in die Arbeitsmarktverwertung geschickt. Nebenbei wird fleißig aussortiert. Und die Studis freuen sich über die Misserfolge ihrer Kommiliton_innen. Die meisten merken nicht mal mehr, wie sehr sie den Konkurrenzkampf mitkämpfen. Der Leistungsdruck sitzt tief und nimmt unsolidarischste Formen an.
Wir machen da nicht länger mit. Auf die Straße gegen die deutsche Standortpolitik!
Bildung muss nach Bedürfnissen und nicht nach Verwertbarkeit organisiert werden!
Gegen den Konkurrenzkampf, gegen Leistungszwang und Rassismus – für eine solidarische Gesellschaft!

Link zum Aufruf auf den LAK-Seiten

LAK Nds kritisiert geplante Verwendung der „BAföG-Millionen“

Die Landesastenkonferenz Niedersachsen hat folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

Ab dem kommenden Wintersemester übernimmt der Bund die BAföG-Zahlungen in voller Höhe, um sich indirekt an der Finanzierung des Bildungssystems, das nach wie vor in der Verantwortung der Länder liegt, zu beteiligen. Im Gegenzug haben sich die Länder mündlich dazu verpflichtet, die freiwerdenden Mittel ausschließlich den Schulen und Hochschulen zukommen zu lassen. Allerdings plant die Niedersächsische Landesregierung, die sog. „BAföG-Millionen“ entgegen der Bund-Länder-Vereinbarung dem Schul- und Hochschulwesen komplett vorzuenthalten. Im Folgenden nehmen wir dazu Stellung.

Zweckentfremdung
Der Bund übernimmt nun die 110 Millionen €, die eigentlich das Land finanzieren wollte, sodass dem Land genau diese Summe wieder zur freien Verfügung steht. Wie in schon mehrfach bekannt gegeben, kritisiert die LAK das Ausspielen der drei Bildungssektoren gegeneinander. Wir plädieren für eine gelungene Ausfinanzierung der Sektoren, sehen es aber nicht ein, dass Gelder von einem in den anderen Bereich geschoben werden.
Wir als Studierendenvertreter*innen fragen uns, warum Geld, das bisher zur finanziellen Unterstützung von Studierenden benutzt wurde, nun anderweitig ausgegeben werden soll.
Die einzig logische Erklärung dafür wäre, dass das Geld für den zuvor vorgesehenen Zweck nicht mehr benötigt wird. Dies ist jedoch offensichtlich nicht der Fall, wie auch schon die niedersächsische Hochschulrektorenkonferenz feststellte: Hochschulen und Schulen haben sogar noch einen steigenden Finanzierungsbedarf.

Erhöhung im Bildungsetat gerade im KiTa-Bereich
Mehr Geld für Bildung in Kindertagesstätten ist zweifellos erforderlich, jedoch ist die Verwendung von „BAföG-Millionen“ dafür eine eklatante Zweckentfremdung. Die Ausfinanzierung des kompletten Bildungsbereichs ist notwendig und auch möglich,und zwar ohne dergleichen Mogelpackungen. Bund und Land sind hier beide zunehmend in der Verantwortung, denn die bisherigen Erhöhungen sind weit hinter der gesellschaftlichen Notwendigkeit zurückgeblieben.

Ökonomisierung & Ausfinanzierung
Mit jener Zweckentfremdung wird die Ökonomisierung der Hochschulen, welche Student*innen seit Jahren scharf kritisieren, weiter vorangetrieben. Es bleibt unverständlich, warum dies von der Landesregierung nach wie vor als positive Entwicklung deklariert wird. Seit Jahren stagniert die Grundfinanzierung der Hochschulen, die damit immer weiter den marktwirtschaftlichen Zwängen unterworfen werden und sich in einer fatalen Abhängigkeit von Drittmitteln wiederfinden. Mit den zusätzlichen „BAföG-Millionen“ verschenkt die Landesregierung die Möglichkeit, die Hochschulen in ihren prekären Finanzlagen zu entlasten und endlich wieder ihrer Funktionsbestimmung als Moderatorin im Hochschulwesen nachzukommen.

Qualität in Lehre und Studium
Mit dieser Forcierung der Unterfinanzierung der Hochschulen leiden zwangsläufig die Studienbedingungen an den einzelnen Studienorten, sodass die Nicht-Berücksichtigung des Hochschulwesens indirekt nun auch die Student*innen belastet. Viele Gebäude sind dringend sanierungsbedürftig, Studienplätze gehen verloren, Vorlesungen und Seminare sind überfüllt und Betreuungs- und Serviceleistungen für Student*innen bleiben auf Sparflamme, sodass die Hochschulen immer mehr an ihre Grenzen kommen. Sie sind in besonderem Maße auf diese Gelder angewiesen. Mit jener Entscheidung gefährdet die Landesregierung langfristig die Qualität in Lehre und Studium in hohem Maße. Die langfristigen gesellschaftlichen Wirkungen dieses Bildungsabbaus sind fatal und kaum umzukehren. Es drängt sich die Frage auf, ob die Landesregierung die Konsequenzen ihres Handelns überhaupt realistisch einschätzen kann.

Verantwortung
Obwohl Bildungsgebühren, insbesondere Langzeitstudiengebühren, nach wie vor bestehen, empfanden wir die Abschaffung der allgemeinen Studiengebühren als ein erstes positives Signal der Landesregierung, in die wir wieder etwas Vertrauen gewannen. Dieses wurde durch die Nicht- Berücksichtigung der Hochschulen im Kontext der „BAföG-Millionen“ nachdrücklich erschüttert. Faktisch kommen diese nämlich nun für die Kompensation der Studiengebühren auf. Wenn der Bund und das Land ein wirkungsvolles Bildungssystem vorhalten möchten, dann sind sie auch in der Verpflichtung, dieses zu unterhalten und auszufinanzieren. Jene Verantwortung dürfen sie dabei nicht einfach an andere Akteure im Bildungssystem abgeben – weder an Student*innen noch an die Hochschulen.

Obwohl sich die Länder mündlich dazu verpflichtet haben, die freiwerdenden Mittel ausschließlich in die Hochschulen und Schulen zurückzuführen, bricht die Niedersächsische Landesregierung diese Vereinbarung. Es ist zwar anzumerken,dass der Bund selbst Schuld an der Entwicklung ist, wenn er den Ländern einen Blankoscheck ausstellt, jedoch läuft die Landesregierung ebenso Gefahr, das Vertrauen verschiedener Akteur*innen im Bildungsbereich endgültig zu verspielen. Selbst die Bundesbildungsministerin hat die Niedersächsische Landesregierung dazu aufgefordert, sich entsprechend der Bund-Länder-Vereinbarung zu verhalten. Alles in allem fordern wir die Niedersächsische Landesregierung dazu auf, im Kontext der freiwerdenden Mittel die Schulen und Hochschulen mindestens entsprechend der Bund-Länder-Vereinbarung zu berücksichtigen. Wir plädieren für eine konstruktive Lösung, in der die verschiedenen Bildungsinstitutionen nicht gegeneinander ausgespielt werden!

Direktlink

Keine Verankerung von Docoloc in Prüfungsordnungen

Der Senat hat in seiner letzten Sitzung die Aufnahme eines Passus zur elektronischen Prüfung eingereichter Arbeiten auf wortgleiche Textstellen („Plagiatssoftware“) in verschiedene Ordnungen (Bachelor, Master, Promotion) mit jeweils großer Mehrheit abgelehnt. Dies ist nicht nur eine überraschende Wendung in der jahrelangen Debatte, sondern auch ein wichtiges Signal an alle Verfechter_innen von Verdatung und Generalverdächtigung.

Der AStA begrüßt diese neue Entwicklung und hofft, dass Docoloc nun bald auch aus den bislang schon mit einem solchen Passus vesehenen Prüfungsordnungen und schließlich ganz von unserer Uni wieder verschwindet. Bis dahin gilt: Bei der Abgabe eigener Arbeiten kein Einverständnis zur elektronischen Prüfung geben – und aufklären, aufklären, aufklären. Wir empfehlen ohnehin die Abgabe in Papierform. In Zweifelsfällen meldet euch einfach bei uns!

Präsident Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich – selbst ein Amerika-Freund – gab an, bei der Änderung seiner persönlichen Position zu „EDV-Überwachungssystemen“ entscheidend vom NSA-Skandal und von Glenn Greenwalds Buch beeinflusst worden zu sein. Diese Offenheit ist erfreulich und verdient Anerkennung.

Interview von „Jung & Naiv“ mit Glenn Greenwald

Hurtig hurtig: Ab in den AStA!

Heute um 24 Uhr ist Bewerbungsschluss für Kandidaturen zur neuen AStA-Legislaturperiode ab 1. Juli. Der AStA ist das ausführende Organ der Studierendenvertretung und somit für wichtige Dinge wie das Semesterticket, die Interessenvertretung gegenüber dem Präsidium, die Sicherstellung von sozialen Beratungsangeboten oder die Mitwirkung an Studienstrukturen verantwortlich. Damit all das funktioniert, muss das Studierendenparlament ausreichend viele Bewerbungen von aufmerksamen, engagierten Studierenden auf den Tisch bekommen. Zur Not reicht eine formlose E-Mail heute Abend und die Nachreichung des Motivationsschreibens nebst Eckdaten bis diesen Sonntag. Bestimmt ist auch ein Referat oder eine Projektstelle dabei, das bzw. die zu dir passt – siehe das in der Uni ausliegende Faltblatt!

Wissen schafft Emanzipation? Ein Versprechen an die Zukunft

Die Pressemitteilung zum Symposium in Hannover vom 30.05. bis 01.06.2014:

Wissen schafft Emanzipation? – Ein Versprechen an die Zukunft!
Am Wochenende vom 30. Mai bis 01. Juni lädt ein bundesweites Netzwerk von Studierendenvertretungen zu einem Symposium in Hannover ein, das radikale Kritik an den gesellschaftlichen Bedingungen und den konkreten Formen institutioneller Wissenschaft üben soll. Veranstaltet wird diese Tagung unter anderem vom freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften, als bundesweitem Dachverband der Studierenden, dem Autonomen feministischen Kollektiv Hannover und lokalen Studierendenvertretungen aus verschiedenen Städten. Im Rahmen von rund zwanzig Seminaren wollen die Studierenden gemeinsam mit Vertreter_innen des wissenschaftlichen Mittelbaus, Gewerkschaftler_innen und der progressiven Linken ergründen, warum die gegenwärtige Wissenschaft nicht in der Lage ist, zur Verwirklichung einer Gesellschaft beizutragen, in der menschliche Bedürfnisse tatsächlich befriedigt werden.
Anna Rößler vom AStA Uni Hannover betont: „Dieses überregionale Symposium geht von der Erkenntnis aus, dass Wissenschaft und Bildung in die Totalität gesellschaftlicher Verhältnisse eingebunden sind und sich nur aus einer gesellschaftstheoretischen Perspektive begreifen lassen.“
Denn noch immer gilt das Horkheimer’sche Diktum, dass „Wissenschaft als eines der zahlreichen Elemente des gesellschaftlichen Reichtums [erscheint], der seine Bestimmung nicht erfüllt.“
„Heute dienen Bildungsinstitutionen vor allem dazu, verwertbares Humankapital zu generieren. Sie verteilen Zugänge zu gesellschaftlichen Ressourcen“, stellt Rößler fest und erklärt: „Wer über keinen Abschluss verfügt, bekommt keinen Job und kann sich in dieser Welt nichts leisten. Der Preis für einen solchen Abschluss ist jedoch nichts anderes als die Anpassung an fremd gesetzte Verhaltens- und Denkweisen.“
Sandro Philippi, Mitglied im Koordinationsteam des Symposiums, ergänzt: „Zum einen wollen wir mit einer aktuellen Gesellschaftsanalyse den Zusammenhang zwischen Sozialstruktur und konkreten Formen von Wissenschaft und Bildung untersuchen, zum anderen wollen wir, die institutionellen Steuerungsprozesse von Wissensproduktion und Bildung beleuchten.
Nicht zuletzt soll danach gefragt werden, ob der akademische Betrieb ein Raum ist, an dem gesellschaftlicher Fortschritt befördert oder wenigstens Rückzugsorte für kritische Wissenschaften eingerichtet werden können.“
Weitere Informationen zum Symposium finden Sie unter:
http://wissenschaftskritik.blogsport.de/programm

Unisex-Toiletten – jetzt endlich frei entfalten und frei erleichtern!

Wir haben eine frohe Botschaft zu verkünden: Ab sofort dürfen sämtliche Toilettenanlagen der Universität von allen Geschlechtern gleichberechtigt benutzt werden.

Lange haben wir mit der Universität verhandelt, deswegen freut uns umso mehr, dass wir mit diesem Semesterwechsel eine Änderung zum Wohle der Studierendenschaft erreichen konnten. Zukünftig muss sich also niemand mehr in Gender-Schubladen stecken lassen und kann jedes stille Örtchen wählen, das zu ihr_ihm passt.

Der Hausdienst wird in den kommenden Tagen die Beschilderung austauschen. Wir danken insbesondere der Initiative HI_Queer und dem Gleichstellungsbüro, das unsere Bemühungen von Anfang an unterstützt hat, so dass nun sogar unser Präsident Prof. Dr. Friedrich von der Umrüstung angetan ist!

Unser nächstes Ziel ist die Aufhebung der binären Geschlechtertrennung in den Umkleiden und Duschen im Sportgebäude. Dies würde auch ein wichtiges Signal in der weiteren Öffentlichkeit bedeuten. Wir bleiben dran.

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Update: APRIL APRIL!

Hier haben wir natürlich völlig übertrieben. 🙂 Die dadurch angestoßene Diskussion ergänzend verweisen wir auf unsere Meckerbox, in der gern an das bisherige Gespräch zu Unisextoiletten angeknüpft werden darf. Außerdem laden wir – wie immer und in jedem Newsletter – herzlich in unsere hochschulöffentlichen Sitzungen ein, z. B. jene am Freitag, den 4. April ab 16 Uhr in E 125.

Nachlese: Politische Bildung und Datenschutz auf dem Campusfest

Wir freuen uns sehr über die z. T. äußerst positiven Rückmeldungen zu unseren Veranstaltungen und liefern euch hier die versprochenen Shownotes nach:

Vortrag und Debatte „Noten, Zensuren, Zeugnisse: Jeder kritisiert sie, keiner schafft sie ab! Zur Kritik des Sortierungswahns im Bildungswesen”

Podiumsdiskussion zu Plagiaten und dem Einsatz von Suchsoftware in diesem Kontext, generell und speziell an unserer Uni

  • AStA-Infoseite zu Plagiaten und „Plagiatssoftware“ (unbedingt angucken und rumklicken!)
  • Infolandschaft, wo es noch den Utopie-Nerv mit dem tollen Comic und den besonderen Lesezeichen gibt
  • Diskussionsmöglichkeit im Stufo
  • das SNAFUPrinzip
  • Wir empfehlen dringend, bei allen Abgaben (Haus-, Abschluss-, Doktorarbeiten) der elektronischen Prüfung mittels Docoloc und ähnlicher Programme ausdrücklich zu widersprechen! So weit es eure Prüfungsordnung zulässt, gebt nur auf Papier ab und vertraut weder schwammigen Aussagen noch Klickkästchen. Die Uni arbeitet bei diesem Thema seit Jahren intransparent; wir wissen nicht, was mit euren Daten passiert.
  • Grund für die Anwesenheit des Stoffpinguins auf dem Pult (nicht so lustig wie die Vögelchen auf dem Tisch)

 

Außerdem weisen wir darauf hin, dass wir für euch folgende Bücher bei Ameis Buchecke auf dem Campus vorbestellt haben, damit ihr einfach hingehen, draufloskaufen und -lesen könnt:

  • Bini Adamczak
    Kommunismus. Kleine Geschichte wie alles anders wird.
    Unrast, Münster 2004, ISBN 3-89771-430-2
  • Roswitha Scholz
    Das Geschlecht des Kapitalismus. Feministische Theorie und die postmoderne Metamorphose des Patriarchats.
    Horlemann, B, Unkel 2000, ISBN 3-89502-100-8.
  • Freerk Huisken
    Über die Unregierbarkeit des Schulvolks
    Rütli-Schulen, Erfurt, Emsdetten usw.
    ISBN 978-3-89965-210-9
  • Freerk Huisken
    Erziehung im Kapitalismus
    Von den Grundlügen der Pädagogik und dem unbestreitbaren Nutzen der bürgerlichen Lehranstalten
    Studienausgabe der Kritik der Erziehung, Band 1 und 2, ISBN 3-87975-722-4

 

Estamos docolocos … ¿o qué? – Podiumsdiskussion zu automatisierter Suche nach kopieverdächtigen Textstellen –

Menschen, die in die inzwischen Jahre währende Diskussion über die Einführung an unserer Universität involviert sind und unterschiedliche Positionen vertreten, streiten über Hoffnungen, Versprechen, Risiken und Nebenwirkungen der im Volksmund „Plagiatssoftware“ genannten Programme.

AStA-Infolink zum Thema

Prof. em. Freerk Huisken: Noten, Zensuren, Zeugnisse: Jeder kritisiert sie, keiner will sie abschaffen! – Zur Kritik des schulischen Sortierungswahns –

Was auch kein Wunder ist, denn alle gängigen Beschwerden über die Ziffernnoten in der Schule nehmen Partei für den Zweck, dem sie dienen:

  • Wer Noten für wenig aussagekräftig hält, der will die schulische Herstellung von Unterschieden zwischen den Schülern nicht angreifen, sondern nur besser begründen.
  • Wer die Ziffernnoten mit ihrem Raster von 1 bis 6 für zu grob erklärt, der möchte die Sortierung des Nachwuchses nach Gymnasium und Restschulen nicht kritisieren, sondern bis auf zwei Stellen nach dem Komma genau ausrechnen.
  • Wer die Notengebung für ungerecht erachtet, der hat nicht etwa entdeckt, dass bei ihr die individuelle Leistung gar nicht für sich beurteilt wird, sondern der ist erst zufrieden, wenn jeder Schüler zufrieden ist, d.h. sich einbildet, seine Note würde seine Leistung gerecht ausdrücken.
  • Wer die Motivationsfunktion der Noten in Frage stellt, der will nicht etwa darauf verweisen, dass das Interesse am Begreifen von Lernstoff dem Interesse an möglichst guten Noten untergeordnet ist, sondern der stört sich daran, dass das schulisch erzeugte Desinteresse am Lernen permanent zum Einsatz von – so unpädagogischen(!) – Disziplinierungsmitteln zwingt.
  • Wer die prognostische Funktion der Notengebung bezweifelt, der hat nichts dagegen, dass mit ihrer Hilfe der größte Teil des Nachwuchses von weiterführender Bildung ausgeschlossen wird, sondern der stört sich allein daran, dass dennoch immer wieder etliche der Schulsieger auf dem Gymnasium vorzeitig das Handtuch werfen – und damit auch noch der Schulpolitik unproduktive Kosten bereiten.
  • Und wer schließlich den durch Notengebung erzeugten Konkurrenzdruck beklagt, der stellt sich glatt die Zensuren ohne Konkurrenz vor: Wie soll denn ein Lernen für Noten, das jeden Schüler zwingt, besser zu sein als seine Mitschüler; das ihn dazu anhält, sie auszustechen, ihnen den Schulerfolg, den man selber erkämpfen will, zu bestreiten und zwar mit allen hässlichen, aber in der Konkurrenz üblichen Mobbing- und sonstigen Techniken;….wie soll das alles ohne Konkurrenz und den Druck, der nun einmal dazu gehört, veranstaltet werden?

Warum das so ist und warum sich daran bei allen Schulreformen nichts geändert hat, das lernen angehende Lehrer nicht. Sie werden eben nur darauf vorbereitet, es zu machen – per diagnostisch ausgefeilter Notengebung Schicksal spielen. Und dabei dürfen sie ganz fürchterlich auf die Notengebung schimpfen. Das haben sie im Studium gelernt. Im Job lernen sie dann noch die nächste Lehrerkritik an den Noten: Die Zensurengebung würde sie daran hindern, ihrer eigentlichen Profession, der Erziehung und Bildung, nachzugehen. Von wegen „hindern“! Die Verteilung des Nachwuchses auf die ganz gegensätzlichen Karrieren der Klassengesellschaft ist zentraler Gehalt von Erziehung und Bildung in der hiesigen Staatsschule.

Politische Bildung und Datenschutz auf dem Campusfest

Unser Referat macht mit, und zwar so:

Unser Infomaterial steht dauerhaft zum Mitnehmen zur Verfügung.
-> vor Hörsaal 1

 

Sämtliche Angebote sind öffentlich – alle interessierten Menschen sind herzlich eingeladen!

 

Update: Rückblick zum Nachklicken

Präsident zurückgetreten – AStA-Sondersitzung

Unser Uni-Präsident Prof. Wolfgang-Uwe Friedrich hat überraschend seinen Rücktritt verkündet. Der AStA wird aus diesem Anlass am morgigen Dienstag, den 02.04.2013 ab 08:00 Uhr zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Die Sitzung findet im Studcafbereich bei Hörsaal 1 statt und ist, wie immer, hochschulöffentlich. Wer erfahren möchte, was los ist und wie es weitergeht, ist herzlich zur Teilnahme eingeladen.

 

Update: April, April! 🙂
Unsere anderen Meldungen stimmen aber. Schaut immer mal wieder drauf, in der bunten Mischung ist für alle was Spannendes dabei.

 

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Weg mit Studiengebühren – was tun?

… bei Campact unterzeichnen.

… Openpetition mitzeichnen.

… beim ABS informieren und mit anderen darüber reden

… zu den Vorbereitungstreffen zur Bildungsdemo gehen und dort auch, aber nicht nur, kreativen Einsatz gegen Studiengebühren zeigen

… zur Demo selbst gehen (am 18.01. in Hannover)!

 

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