Von Bienen und Blümchen

Den Bienen geht es nicht gut. Die Folge: weniger Bestäubung, weniger Ertrag, weniger Lebensmittel für uns (und weniger hübsche Pflanzen).

Warum ist das so?
Wir haben den Bienen nicht nur die Varroamilbe übergeholfen, sondern malträtieren sie auch seit Jahrzehnten mit Pestiziden (als ob diese nicht schon ungesund für uns wären) und zwingen sie mit Monokulturen zu weiten Wanderungen.

Einige Dossiers und Podcasts:

Tatsächlich sind Bienen ein großer Wirtschaftsfaktor. Schrot und Korn dazu:

Pflanzen bilden besonders viele Früchte, wenn sie von vielen unterschiedlichen Bestäubern besucht werden. Das zeigt eine Studie, an der die Uni Göttingen beteiligt war. Honigbienen können dabei wilde Bestäuber nicht ersetzen, sondern nur unterstützen. Dabei sei der Blütenbesuch insbesondere der Wildbienen doppelt so effektiv wie der der Honigbienen. Egal ob Honig- oder Wildbiene: Bei Erdbeeren ergebe sich durch die Arbeit der Bienen ein Handelswert, der um 54 Prozent höher liege als bei Selbstbefruchtung der Pflanzen. Allein für die EU-weit verkauften Erdbeeren wird der Wert der Bestäubung durch Bienen auf jährlich eine Milliarde Euro geschätzt.

An der Bestäubung arbeiten viele Insekten mit – nicht nur die Honigbiene. Auch die 560 Wildbienenarten, dazu Käfer, Schwebfliegen, Schmetterlinge und Wespen haben ihren Anteil. 80 Prozent der Blütenpflanzen brauchen Insekten. Ein Drittel der Pflanzen, die wir essen, werden von ihnen bestäubt. Je nach Landschaft hat die Honigbiene einen Anteil von fünf Prozent an der Bestäubung. In Obstplantagen kann er auf 80 Prozent steigen.

In Europa fehlen rund sieben Milliarden Honigbienen, um alle Agrarpflanzen zu bestäuben, fanden britische Forscher heraus. Grund: der verstärkte Energiepflanzenanbau mit Raps. Dieser wird im Unterschied etwa zu Weizen von Bienen bestäubt, das erfordert mehr Bienen als früher. Wildbienen können kaum einspringen, da sie aufgrund der Lebensraumverluste selbst gefährdet sind.

Hier einmal der Trailer des Films „More than Honey„, der sich mit dem Bienensterben in der Welt beschäftigt.

Noch mal Schrot und Korn zu Biohonig, welcher indirekt nicht nur dem Genießer des Honigs, sondern auch der Umwelt und damit anderen Menschen gut tut:

Entspricht ein Honig den EU-Richtlinien für ökologische Erzeugung, ist damit unter anderem Folgendes verbunden:

  • Chemisch-synthetische Stoffe kommen nur im Ausnahmefall zum Einsatz.
  • Das Weidegebiet der Bienen muss überwiegend mit Wildpflanzen oder ökologisch angebauten Pflanzen bewachsen sein.
  • Wenn Bio-Imker den Honig aus den Waben gewinnen, müssen sie den Bienen selbst noch genügend Futter lassen.
  • Zuckerwasser einzusetzen ist tabu.

Auch hier gilt, wie so oft: Richtlinien der Bioverbände sind strenger als die EU-Regeln.

 

Aber jetzt auch noch das: „EU will Gentechnik im Honig verbergen“ (Stellungnahme von Imkerverbänden)