Kongress „Wir haben es satt!“ vom 2. bis 5. Oktober in Berlin

Diskutiere mit uns über die Landwirtschaft und das Essen der Zukunft!

Unsere Landwirtschaft befindet sich weltweit im Wandel. Eine stetig anwachsende Weltbevölkerung, der Kampf gegen Hunger und Armut, eine gesicherte Energieversorgung sowie die Eindämmung aktueller Umwelt- und Klimaschäden − alle diese Faktoren sind unmittelbar an die Art und Weise gekoppelt, wie unsere Lebensmittel erzeugt werden. Mehr noch: Immer wiederkehrende Tierschutz- sowie Lebensmittelskandale und auch das System industrieller Massenproduktion machen Menschen zunehmend wütend.

So kamen 2014 über 30.000 Menschen − darunter konventionelle Landwirt*innen ebenso wie Veganer*innen − zur jährlich stattfindenden „Wir haben es satt!“- Demonstration. Doch wie gut kennt sich diese junge und bunte Bewegung, die sich für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft sowie eine gesunde Ernährung stark macht? Was entsteht, wenn wir gemeinsam an inhaltlichen Positionen arbeiten, sie diskutieren und uns weiterbilden?

Ob spannende Vorträge, Workshops, kontroverse Diskussionsrunden oder interaktive Großgruppenformate: Mit dem ersten „Wir haben es satt!“-Kongress möchten wir einen Ort der Begegnung anbieten, ein offenes Diskussionsforum schaffen und der Entwicklung gemeinsamer Visionen angemessenen Raum geben. Zudem erwarten euch beim Festival „Stadt Land Food“ in der Berliner „Markthalle Neun“ ein buntes Kulturprogramm und kulinarische Köstlichkeiten.

Wir freuen uns auf euch!

PROGRAMMÜBERSICHT

„Wir haben Agrarindustrie satt!“

Aufruf zur 4. „Wir haben es satt!„-Aktion:

Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Für Alle!

+++ Mehr als 840 Millionen Menschen hungern weltweit +++ Höfesterben in Deutschland: jedes Jahr schließen 10.000 Betriebe +++ Deutschland importiert Ernährungsgüter im Umfang von über 18 Millionen Hektar +++ 40 Millionen neue Mastplätze für Hühner und 2,5 Millionen Mastplätze für Schweine in Deutschland geplant +++ Antibiotika-Resistenzen aus der Tiermast bedrohen die Gesundheit +++ Freihandelsabkommen zwischen EU und USA könnte Gentechnik die Tür öffnen +++ Drei multinationale Unternehmen kontrollieren weltweit über 50 % des Saatguthandels +++ Jedes Jahr stirbt ein Drittel der Bienenvölker in Europa und in den USA +++

Weltweit sind die Folgen der agrarindustriellen Massenproduktion für Bäuerinnen und Bauern, Verbraucherinnen und Verbraucher, Tiere und Umwelt dramatisch. Die neue Bundesregierung muss jetzt handeln und für eine gerechte und global verantwortliche Agrarpolitik sorgen. Schluss mit der Klientelpolitik für die Agrarindustrie!

Dafür braucht es unseren Protest! Am 18. Januar 2014 werden wir für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft mit vielen Tausend Menschen in Berlin auf die Straße gehen.

Wir fordern: Stoppt:
  • Recht auf Nahrung weltweit!
  • den Hunger!
  • Gesundes und bezahlbares Essen für alle!
  • die Lebensmittelskandale!
  • Faire Preise und Marktregeln für die Bauern!
  • das Bauernhöfesterben!
  • Artgerechte Tierhaltung ohne Antibiotika-Missbrauch!
  • die Megaställe!
  • Freiheit für die Saatgutvielfalt!
  • die geplante EU-Saatgutverordnung!
  • Bienen- und umweltfreundliche Landwirtschaft!
  • die Monokulturen!
  • Förderung regionaler Futtermittelerzeugung!
  • die Gentechnik auf dem Acker und im Stall!
  • Zugang zu Land weltweit für alle!
  • die Landnahme durch Staaten und Investoren!

Bürgerinnen und Bürger, Bäuerinnen und Bauern, ImkerInnen und GärtnerInnen, Tier- und UmweltschützerInnen, Erwerbslosen-Initiativen und Eine-Welt-AktivistInnen: Seid dabei, wenn wir gemeinsam vor dem Kanzleramt protestieren!

Für gutes Essen und gute Landwirtschaft für alle und weltweit!

Alles Weitere (Rahmenprogramm, Mitfahrbörse …) auf wir-haben-es-satt.de!

*** 18.01.2014 ab 11 Uhr ***
*** Berlin, Potsdamer Platz ***

(Info von vor einem Jahr auf unserer Website)

*** UPDATE: ES GIBT EINEN DEMOBUS AB HILDESHEIM! ***

Campact: „Geheimvertrag gefährdet Umwelt und Gesundheit“

Der Verein Campact informiert über eine seiner aktuellen Kampagnen:

Nestlé und Veolia freuen sich schon: Mit dem geplanten TTIP-Handelsvertrag zwischen der EU und den USA soll die Wasserversorgung doch noch systematisch privatisiert werden. Einzelne Staaten werden sich dann nicht mehr wehren können.

[…]

am Montag müssen wir alle draußen bleiben. Dann schließen sich in Washington die Türen und EU-Vertreter verhandeln mit der US-Regierung über das TTIP-Freihandels-Abkommen. Der Ausschluss der Öffentlichkeit hat seinen Grund: Durchgesickerte Papiere zeigen, dass die Unterhändler die größten Wünsche der Konzerne erfüllen wollen. Gen-Essen, Fracking, privatisierte Trinkwasserversorgung, laxer Datenschutz – das Abkommen soll ungebremste Profite damit ermöglichen.

Auf demokratischem Wege wäre das nie möglich. Nun soll es ein Vertrag richten, der im Geheimen ausgehandelt wird. Doch die Öffentlichkeit wacht auf: Das ARD-Magazin Report München und die Wochenzeitung Die Zeit haben das Abkommen kritisiert. Bis Montag wollen auch wir Bürger/innen deutlich machen, dass wir solche Geschenke für Konzerne nicht dulden. So merken die Verhandler: Den Deal bekommen wir in Europa nie durch die Parlamente.

Wenn wir bis Montag mindestens 100.000 Unterzeichner zusammen bekommen, wollen wir die Unterschriften dem EU-Handelskommisar überreichen – ebenso wie dem Präsidenten des EU-Parlaments und SPD-Spitzenkandidaten für die Europawahl im Mai, Martin Schulz. Damit machen wir klar: Wer unsere Interessen verkauft, wird unwählbar.

Hier klicken – und Appell gegen das Abkommen unterzeichnen…

Die Details der Verhandlungen sind zwar geheim, aber aus den Verhandlungs-Richtlinien der EU-Vertreter wissen wir, was uns erwartet:

  • Wenn Konzerne ihre Profite durch Gesetze geschmälert sehen, sollen sie von den Steuerzahler/innen künftig Schadensersatz verlangen dürfen. Darüber entscheiden dann geheim tagende Schiedsgerichte ohne die Möglichkeit einer Berufung. Mit anderen Worten: Demokratische Staaten auf beiden Seiten des Atlantiks sollen nichts mehr beschließen können, was den Konzernen nicht passt.
  • Das Abkommen soll US-Konzernen erlauben, Gen-Food, mit Hormonen behandeltes Fleisch und gechlorte Hühner in Europa zu vertreiben – ohne Kennzeichnung. Ein gnadenloser Preiskampf würde dann hochwertige Lebensmittel vom Markt drängen.
  • Der Vertrag soll das Geschäft mit der umweltschädlichen Erdgas-Förderung mittels Fracking anheizen. Fracking-Gas könnte dann einfach nach Europa exportiert werden – und unsere Chemiekonzerne würden ihre giftigen Chemikalien dafür in die USA verkaufen. So käme es auch in Europa zum Fracking-Durchbruch.
  • Das Abkommen würde eine beispiellose Welle von Privatisierungen lostreten. Konzerne bekämen die Möglichkeit, sich viele kommunale Dienstleistungen – Wasser, Gesundheit, Bildung – einzuverleiben. Der Erfolg unserer Wasserkampagne bei der EU-Konzessionsrichtline würde zunichte gemacht.
  • Mit dem Abkommen soll das gescheiterte ACTA-Abkommen durch die Hintertür eingeführt werden: mit beispielloser Gängelung von Internetnutzern, Aushöhlung des Datenschutzes, Beschneidung der Kommunikationsfreiheit.

Die gute Nachricht ist: Ein Bündnis von mehr als 30 Initiativen arbeitet hierzulande gemeinsam an dem Ziel, die Verhandlungen zu stoppen. Auch in Nordamerika wächst der Widerstand. Selbst wenn EU und USA zu Ende verhandeln, sind die Konzerne noch nicht am Ziel. Der Vertrag muss von den Parlamenten ratifiziert werden. Unser Online-Appell ist daher der Startschuss, vielfältige Aktionen werden folgen – in den Wahlkreisen der Abgeordneten, in Berlin, und auch in Brüssel.

Schon in den 90er Jahren brachte die Zivilgesellschaft ein ähnlich antidemokratisches Abkommen zu Fall – das Multilaterale Abkommen über Investitionen (MAI). Auch die erfolgreichen Proteste gegen den ACTA-Vertag haben gezeigt: Wir können den Konzernen einen Strich durch die Rechnung machen.

Das ist auch diesmal nötig, denn es geht um noch mehr als unser Wasser: TTIP gefährdet unsere Demokratie. Künftig sollen Firmen Staaten auf Schadensersatz verklagen können, wenn demokratisch entstandene Gesetze ihre Gewinne schmälern. So könnten Konzerne Fortschritte im Daten- und Umweltschutz oder mehr Rechte von Arbeitnehmer/innen künftig effektiv ausbremsen.

Unterzeichnen Sie jetzt den Appell…

Mehr Hintergrund finden Sie im 5-Minuten-Info…

 

 Siehe auch die Informationen und Aktion beim Umweltinstitut!